Gemeinde Schefflenz

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Neues aus dem Gemeinderat

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 19.06.2017

Schefflenzhalle braucht Brandmeldeanlage
Aus dem Schefflenzer Gemeinderat: Gemeinde nimmt Kredite auf und investiert in Straßen und Schulhaus
Von Stephanie Kern
Schefflenz. „Ein Nullsummenspiel“ nannte Bürgermeister Rainer Houck die energetische Sanierung des Hauptbaus der Schule in Schefflenz. Über die berieten die Schefflenzer Gemeinderäte am Montagabend zum wiederholten Male – und entschieden sich schlussendlich dafür, die Maßnahme mit Kosten von 417 000 Euro durchzuziehen.
Kritik gab es aber dennoch am Dauerbrenner energetische Sanierung der Schule. Von der Gemeinde vorgeschlagen wurde ein Austausch der Fenster aus den Jahren 1983, 1986 und 1994 und eine Dämmung der Fensterbrüstungen, Riegel und Wände. Den Einbau einer Lüftungsanlage will man sich sparen, gegebenenfalls bestünde aber die Möglichkeit, diese Raum für Raum (je 13 000 Euro) nachzurüsten. Mit zum Maßnahmenpaket gehört auch die Entlüftung der Lehrküche (27 000 Euro); der Fenstertausch und die Dämmung kosten 390 000 Euro. Dr. Friederike Werling sieht die Amortisierungszeit von 34 Jahren kritisch. „Ich weiß nicht, ob das ökonomisch sinnvoll ist.“ Auch vor dem Hintergrund der Beheizung mit Nachtspeicheröfen.
Dr. Georg Fischer fand noch deutlichere Worte: „Es ist schöngeredet!“ Denn gerade der Einbau der Lüftungsanlage stehe ja auch nach der Maßnahme noch im Raum und könnte zusätzliches Geld kosten. „Was ist, wenn der Zuschuss nicht kommt“, fragte Fischer. Houck sagte darauf, dass unter „Zuschussvorbehalt“ entschieden werde. Wenn die Förderung wider Erwarten nicht komme, werde neu entschieden. Bei zwei Enthaltungen stimmte der Rat der Maßnahme zu.
55 000 Euro will die Gemeinde in die Reparatur von Straßen im Kaltasphaltverfahren investieren. „Wir haben uns über viele Straßen Gedanken gemacht, aber nicht bei allen kann man dieses Verfahren anwenden“, erklärte Bürgermeister Rainer Houck. In Oberschefflenz werden die Rosenstraße und der Lerches saniert, in Unterschefflenz sind Teilstücke des Aschbergs, des Oberen Aschbergs und ein Stück der Eichenstraße dran. „Das Kaltasphaltverfahren ist ein reines Deckensanierungsprogramm, um die Lebensdauer um etwa fünf bis sieben Jahre zu verlängern“, erläuterte Houck.
Sobald im Untergrund (also am Kanal oder den Wasserleitungen) etwas zu tun wäre, sei es nicht mehr wirtschaftlich.
Um die Sanierung des Heldenwegs – die aufgrund fehlender Förderung verschoben wurde – mit Mitteln des Landessanierungsprogramms angehen zu können, wurde das Sanierungsgebiet erweitert. „Damit wir keine Kosten rausrechnen müssen“, so Houck.
In der Schefflenzhalle muss zwingend eine Brandmeldeanlage installiert werden. „Sonst droht die Schließung der Halle“, zitierte Rainer Houck die Vorlage. Angedacht war ursprünglich eine funkvernetzte Lösung für etwa 20 000 Euro.
In mehreren Gesprächen habe sich aber gezeigt, dass wegen der Deckenhöhe eine solche Anlage ihren Zweck gar nicht erfüllen würde. Die neue Version soll 44 000 Euro kosten: 30 000 Euro veranschlagt die Firma Leintec (Mosbach) für die Brandmeldezentrale, Melder, Notstrommodule, usw., die Firma Betzwieser (Mosbach) hat für die Verkabelungsarbeiten ein Angebot in Höhe von 14 000 Euro vorgelegt. „Wird ein Alarm dann an die Leitstelle gemeldet“, fragte Lutz Tscharf. „Nein. Es wird nicht aufgeschaltet. Es gibt ein akustisches Signal, um eine Chance zu haben, die Halle geordnet zu räumen“, antwortete Rainer Houck. Eine Aufschaltung auf die Leitstelle Mosbach würde wieder weitere Kosten nach sich ziehen. „Ist bis jetzt kein Brandmelder in der Halle“, fragte Sarah Feil entrüstet. Die habe bis jetzt mit Verweis auf die Deckenhöhe nicht realisiert werden können, so Houck. „Wahnsinn!“, sagte die Gemeinderätin dazu. Um diese Situation zu beenden, wurde der Auftrag an die Anbieter vergeben.
Zur Finanzierung ihrer Investitionen muss die Gemeinde ebenso einen Kredit aufnehmen wie auch der Eigenbetrieb Wasserversorgung. Für den Kernhaushalt wird die Gemeinde 676 000 Euro bei der Sparkasse Neckartal-Odenwald aufnehmen, für den Eigenbetrieb Wasserversorgung 273 000 Euro bei der LBBW.
Georg Fischer fragte noch nach dem Planungsstand für den Besuch der Delegation aus der Partnergemeinde Agendorf. „Wir suchen noch Gastgeber und würden uns sehr freuen, wenn sich viele beteiligen“, warb Rainer Houck für die Begegnung.