Gemeinde Schefflenz

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Gemeinde Aktuell

Partnerschaftsbesuch der Gemeinde Schefflenz in Cunewalde vom 08. - 11.09.2022

800 Jahre ist es her, seit die Partnerstadt von Schefflenz, Cunewalde, zum ersten Mal erwähnt wurde. Aus diesem Anlass erreichte die Gemeindeverwaltung von Schefflenz aus der Oberlausitz eine Einladung zur Teilnahme an den viertägigen Feierlichkeiten. Eine kleine Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Rainer Houck machte sich daraufhin am vergangenen Donnerstag auf den Weg in den östlichsten Zipfel Deutschlands, um die Verbundenheit der Baulandgemeinde mit der Partnerstadt zum Ausdruck zu bringen. Und was die Schefflenzer dabei erlebten, war äußerst eindrucksvoll.

Der eigentliche Festabend in der „Blauen Kugel“, dem Gästehaus der dortigen Gemeinde, fand gleich am ersten Abend statt. Cunewaldes Bürgermeister Thomas Martolock begrüßte die Partner aus Schefflenz zu einem Festakt, der sich im Nachhinein als großartige Präsentation des öffentlichen Lebens der Viereinhalbtausend-Seelengemeinde herausstellte. In seiner Festrede charakterisierte er sein Dorf als einen Ort des Lebens, des Arbeitens und des Erholens.

Früher durch zahlreiche Arbeitslose gekennzeichnet, suche die familienfreundliche Gemeinde mit einem unterdurchschnittlichen Alterslevel inzwischen dringend nach Arbeitskräften. „Gemeinde“ sei im Ort gekennzeichnet durch „Gemeinschaft“, und das erstrecke sich auch auf das gesamte Cunewalder Tal, feierten doch vier weitere dortige Gemeinden ebenfalls 800-jähriges Jubiläum. Deren Bürgermeister nahmen an dem Festabend im Zentralort teil, hatten aber auch selbst umfangreiche Festtage schon durchgeführt oder noch auf dem Programm. Das Tal zeige sich als Ort des Weitblicks, nicht des Neidblicks, so Martolock.
Die sächsische Staatsministerin für Tourismus, Barbara Klepsch, ehemals Bürgermeisterin des früheren Bergbauorts Annaberg-Buchholz, nannte Cunewalde einen touristischen Leuchtturm und übergab im Namen der sächsischen Staatsregierung dem Bürgermeister offiziell die Zertifizierungsurkunde als „staatlich anerkannter Erholungsort“. Vom Landkreis Bautzen brachte der im Juni neu gewählte Landrat Udo Witschas Glückwünsche, nicht ohne sich kritisch mit der Berliner Politik auseinanderzusetzen. Darüber hinaus wurden zwei verdiente Männer zu Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt.

„Ganz schön alt geworden – dabei aber unglaublich jung geblieben“ – so eröffnete der Schefflenzer Bürgermeister Houck sein Grußwort. Er gab seiner Freude über die Einladung Ausdruck und stellte dann die Neckar-Odenwald-Gemeinde den Festgästen vor. Was die Cunewalder für die Jubiläumsfeierlichkeiten auf die Beine gestellt hätten, sei für ihn aller Bewunderung wert. Auch eine Delegation aus der zweiten Partnergemeinde Cunewaldes war anwesend, aus dem französischen Donges, das an der Mündung der Loire in den Atlantik liegt. Dessen Bürgermeister, François Chéneau, hätte gern etwas Typisches und gerade in der heutigen Zeit sehr Wertvolles aus seinem Ort mitgebracht, was aber an der Praktikabilität scheiterte: In seinem Ort gibt es eine riesige Ölraffinerie.

Was Houck meinte, zeigte sich dann anschließend: Alle Bürger, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes verdient gemacht hatten, wurden auf die Bühne gerufen. Es waren mehr als hundert! Seit mehr als zwei Jahren hatten sie sich engagiert, einen eigenen Verein gegründet, der die Aktivitäten koordinierte, Arbeitsgruppen gebildet, alles unterstützt von der Gemeindeverwaltung, deren Mitarbeiter sich neben ihrer alltäglichen Arbeit unter der Führung von Martolock und seiner Stellvertreterin Claudia Zimmermann selbstlos für das Fest einsetzten.

Das galt auch für die Betreuung der Schefflenzer Delegation: Fast jede Minute war mit interessanten Programmpunkten ausgefüllt. Der Freitag führte die Gruppe ins Erzgebirge nach Altenberg, wo eine Besichtigung der Wintersportarena mit der berühmten Bobbahn anstand, und in der Spielzeugstadt Seiffen wurden die Läden und Schauwerkstätten bewundert. Der Besichtigung von Cunewalde war der Samstagvormittag gewidmet. Hier konnte man sehen, wie die Gemeinde die früheren Plattenbausiedlungen aufbereitet. Und eine Firma, Manometer Hensel, die Komponenten für exakte Druck- und Temperaturmessgeräte herstellt und in die ganze Welt exportiert, zeigte ihre Maschinen und Produkte. Auch die mit 2500 Sitzplätzen ausgestattete größte Dorfkirche Deutschlands stand auf dem Programm. Die Besichtigung wurde feierlich ergänzt durch Orgelvorträge mit Stücken von Bach, Händel und Mendelssohn.

Dass am Nachmittag und Abend des Samstags ein Besuch auf dem Festplatz sein musste, versteht sich von selbst. Auf zwei großen Bühnen traten verschiedene Tanz- und Musikgruppen auf. Vereine sorgten für die kulinarische Versorgung der Gäste. Das Unwetter, das Bautzen heimsuchte, machte einen großen Bogen um Cunewalde.

 

(Bilder: Dr. Beichert)

Die drei Bürgermeister
Die drei Bürgermeister
Die Schefflenzer Delegation vor dem als Umgebindehaus gestalteten Hotel
Die Schefflenzer Delegation vor dem als Umgebindehaus gestalteten Hotel "Alter Weber"