Hauptmenü
- Gemeinde & Daten
- Rathaus & Gemeinderat
- Leben & Wohnen
- Freizeit & Kultur
- Wirtschaft & Gewerbe
Vattenfall kennt man vor allem als eines der führenden europäischen Energieunternehmen, das Kraftwerke betreibt. Wie passt da die Windenergie dazu?
Unsere Welt braucht dringend alternative und schadstoffärmere Lösungen für die Versorgung von Unternehmen, Städten und Häusern mit Strom und Wärme. Ein Wandel ist notwendig. Wir haben uns dazu verpflichtet, dies anzustoßen und kontinuierlich voranzutreiben. Das geht nicht von heute auf morgen, aber Vattenfall hat ein Ziel: „Binnen einer Generation“ wollen wir vollständig frei von fossilen Energieträgern sein und unsere Kunden dabei unterstützen, ihr Leben zunehmend klimafreundlicher zu gestalten. Die Windkraft auf See und an Land ist fester Bestandteil der Strategie, mit der wir die fossilen Kraftwerke ersetzen. Mittlerweise gehen [95 %] der Neuinvestitionen in unser erneuerbares Geschäftsfeld.
Wie werden Standorte für die Windenergie ausgewählt?
Der Auswahlprozess für geeignete Windparkflächen ist in den Landesplanungsgesetzen der Bundesländer geregelt. Die Windeignungsflächen werden so ausgewählt, dass die Beeinträchtigungen für Mensch und Natur minimal sind. Nur in diesen Gebieten dürfen Entwickler einen Windpark planen. Zentrales Kriterium für die Effizienz eines Windstandortes ist die Windhöffigkeit, also das Windvorkommen. Darüber geben Daten vom Wetterdienst und speziell durchgeführte Messungen Auskunft. Bei dieser Detailplanung und auch im anschließenden Genehmigungsverfahren müssen eine Vielzahl verschiedener Gutachten durchgeführt werden. Sie stellen sicher, dass der Schutz von Menschen, Tieren und Natur gewährleistet ist.
Ist Windkraft gesundheitsschädlich?
In aller Kürze: Nein. Die staatlichen Vorgaben für die akzeptable Wahrnehmung von Schall, Schatten, und (nächtlichem) Licht orientieren sich an der Gesundheit der Anwohner und müssen in Genehmigungsverfahren im Detail nachgewiesen werden. Ein Thema, das in den vergangenen Jahren viele Menschen verunsichert hat, ist der so genannte Infraschall, also sehr langwellige und für den Menschen nicht bewusst wahrnehmbare Geräusche. Inzwischen wurde in einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen gezeigt, dass es auch hier keine gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Windenergieanlagen gibt.
Welche Lösungen gibt es, den überschüssigen Strom in windstarken Zeiten sinnvoll zu nutzen?
Um die Stromerzeugung aus regenerativen Energien mit dem Bedarf besser auszubalancieren, gibt es verschiedene Ansätze. Der Ausbau der Übertragungsnetze von Nord nach Süd, ist nur ein Teil der Lösung. Mit dem Ausbau von Speichern hat auch für uns die nächste Phase der Energiewende begonnen. Vattenfall betreibt Pumpspeicherkraftwerke und setzt zunehmend auch Batteriespeicher an Windparks ein. Auch Elektroautos sollen künftig mit Windstrom, der nachts im Überschuss produziert wird, geladen werden. Hier werden immer mehr Einzelmaßnahmen ein zunehmend vernetztes Speichersystem bilden.
Wie verändert ein konkreter Windpark die Landschaft?
Klar ist: Windräder können sich nicht unsichtbar machen. Aber der Einfluss eines Windparks auf die Landschaft ist in jedem Einzelfall unterschiedlich. Um diesen Einfluss abzuschätzen, erstellt Vattenfall Fotomontagen und Simulationen, die die Windenergieanlagen aus verschiedenen Perspektiven in der Landschaft zeigen. So können sich die Anwohner schon vorab ein Bild machen, wie der Windpark die Umgebung verändert. Diese Ansichten erfolgen maßstabsgerecht und werden in der Regel auch von den Genehmigungsbehörden eingefordert.
Wie können Bürger mitentscheiden, wo und wie ein Windpark gebaut wird?
Lange bevor ein konkreter Windpark geplant wird, können sich alle interessierten Bürger an der Regionalplanung der Behörden beteiligen. Denn dort wird festgelegt, wo Windräder langfristig gebaut werden dürfen. Stattfinden sollten dazu öffentliche Gemeinderatssitzungen, Infoveranstaltungen von Gemeinde, Bürgerinitiativen oder Gruppendiskussionen mit Bürgern aus dem Umfeld der möglichen Vorranggebiete. Wenn Vattenfall nach der Auswahl der staatlich bestimmten Vorranggebiete einen konkreten Windpark plant, informieren wir darüber frühzeitig und bieten Dialogveranstaltungen und auch Beteiligungsmöglichkeiten an.
Wie häufig geraten Windenergieanlagen in Brand und warum?
Brandunfälle an Windenergieanlagen sind selten, bei neuen Anlagen kommen sie praktisch gar nicht mehr vor. Wenn ältere Anlagen in Brand geraten, können Blitzschlag, fehlerhafte Elektrik, Funkenflug oder die Überlastung mechanischer Bauteile der Grund sein. Da für jede Windenergieanlage ein umfassendes Brandschutzkonzept vorgelegt werden muss, können kleinere Brände im Maschinenhaus meist sofort gelöscht werden. Wenn das nicht möglich ist, kann die Feuerwehr in Einzelfällen auch entscheiden, die Anlage unter ihrer Kontrolle abbrennen zu lassen. Gerade auf freien Feld ist das zwar spektakulär, aber ungefährlich. In Waldgebieten werden für die Feuerwehr die notwendigen Einsatzräume vorgesehen.
Wie entsteht ein Windpark im Wald?
Insbesondere bewaldete Hügel im Binnenland verfügen wegen ihrer exponierten Lage über besonders gute Windbedingungen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für einen effizienten Betrieb eines Windparks. Die heutigen Windenergieanlagen ragen dabei so weit über die Baumkrone hinaus, dass die Rotorblätter das Leben im Wald nicht stören. Für den Standort der Anlage und Wege werden im Abstimmung mit dem Umweltschutz lediglich zwischen 0,4 und 0,6 Hektar Waldfläche gerodet. Diese Fläche muss vom Betreiber an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden – es darf in der Summe also kein Wald verloren gehen. Grundsätzlich dürfen Windenergieanlagen nur in ökologisch weniger wertvollen Wäldern wie Fichten-Monokulturen gebaut werden. Und wie bei allen Windrädern werden die ökologischen Auswirkungen am Standort im Zuge der Genehmigung im Detail untersucht.
Wie lange läuft eine Windenergieanlage und was passiert danach?
Windenergieanlagen sind auf eine Laufzeit von mindestens zwanzig Jahren ausgelegt. Danach muss der Betreiber die Anlage vollständig – also auch inklusive des Fundaments - zurückbauen. Das Geld für den Rückbau muss schon während der Genehmigung als Sicherheitsleistung eingebracht werden. Alte Windräder lassen sich fast vollständig vom Betonfundament bis zum Turm recyceln. Die Rotorblätter auf Glasfaserbasis werden geschreddert und als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie eingesetzt. Viele Anlagen werden jedoch auch als Gebrauchtmaschinen in andere Länder verkauft.
Wie viel Strom erzeugt eine moderne Windenergieanlage?
Eine moderne Windenergieanlage hat heute oft eine installierte Leistung von rund vier Megawatt. An einem windreichen Standort in Norddeutschland oder auf einem Hügel im Binnenland erzeugt eine solche Anlage etwa 15.000 Megawattstunden pro Jahr. Das entspricht dem Stromverbrauch von etwa 5000 Haushalten in Deutschland.