Gemeinde Schefflenz

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Gemeinderat Archiv

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 11.11.2014

Gülle sorgt bei Bürgern für Unmut

Gemeinderat Schefflenz: Neuer Edeka-Markt nimmt erste Hürde - Aussegnungshalle Oberschefflenz wird saniert und erweitert

(lin). Den Schefflenzer Bürgern stinkt‘s gewaltig. Schuld daran ist ein „schwarzes Schaf“ unter den Landwirten, das selbst unmittelbar vor Allerheiligen seine Gülle in Friedhofsnähe ausbrachte und den Besuchern der Gräber das Totengedenken vermieste. Ihrem Ärger darüber machten sie zahlreich in der Novembersitzung des Gemeinderats im Schefflenzer Rathaus Luft, verlangten eine eigene „Gülleverordnung“, wenigstens aber ein striktes Einhalten der Ausbringungszeiten für den anrüchigen Naturdünger.

Auch diesmal war nichts Neues über eine eventuelle Unterkunft für Asylsuchende im Ort in Erfahrung zu bringen. Es sehe so aus, als stelle der Landkreis keine Ansprüche an die Gemeinde, beantwortete Bürgermeister Rainer Houck eine Frage. Das Gelände Ecke Sudetenstraße/Wiesenstraße könne also grundsätzlich - nach Rücksprache mit dem Landratsamt - anderweitig verwendet werden, glaubte Houck. Weiter wurde aus dem Kreis der Zuhörer ein visionäres Dorfentwicklungskonzept für Schefflenz gefordert. Ein Ansinnen, dass gehört werde, so Houck. Gehört wurde auch der Wunsch, die energetische Wertschöpfung in der Gemeinde zu lassen, indem der Aufbau eines Nahwärmenetzes vorangetrieben werde. „Wir haben den Fuß in der Tür“, sagte der Verwaltungschef, wollte aber die Erfahrungswerte der Nachbargemeinde noch abwarten. Keinen Einfluss habe die Gemeinde auf das leerstehende „Roedderheim“, das sich im Besitz des DRK befindet, bedauerte er.

Enttäuscht zeigte sich Gemeinderat Dr. Fischer, nachdem sein Änderungsvorschlag den Neubau des Edeka-Marktes in Mittelschefflenz betreffend, mehrheitlich abgelehnt wurde. Fischer hatte sich für eine reduzierte Kubatur und Flächenversiegelung sowie verbesserte Anbindung von Fußgängern und Radfahrern stark gemacht. Tatsächlich folgten die Räte der von Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro für Kommunalplanung  (Mosbach) detailliert vorgestellten Vorentwurfsplanung und machten den Weg frei für einen Lebensmittelmarkt auf 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche, „weil ich vollversorgt und nicht grundversorgt sein will“, wie Gemeinderat Krauth festhielt. Der Wunsch nach besserer Anbindung von Fußgängern und Fahrradfahrern wurde in den Beschluss aufgenommen. Die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans wurde beschlossen, die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung kann erfolgen.

Inakzeptabel fanden die Räte indes den vorgelegten „Fresszettel“ eines Mosbacher Planers, der sie über Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen (ca. 140 000 Euro) sowie Teilüberdachung des Vorplatzes (ca. 78 000 Euro) der Aussegnungshalle Friedhof Oberschefflenz informierte. Um den Bauantrag nicht zu behindern, stimmten sie vorbehaltlich einer Konkretisierung des Vordachs in Ausformung und Material der Maßnahme mehrheitlich zu. Über die Neuanlage eines Baumgrabfeldes in Oberschefflenz werden die Räte nach einem Vorort-Termin entscheiden.

Abgestimmt mit der Kindergartenleitung werden die Außenanlagen der Kindertagesstätte „Gernegroß“ Oberschefflenz saniert. Die Tiefbauarbeiten gehen an die Firma Schaller (Elztal) für knapp 22 000 Euro. Spielgeräte werden dananch angeschafft.

Weil die Bauhoflagerhalle in Oberschefflenz (Dreschhalle) durch Garagen für die Feuerwehr ersetzt wird, verliert der Bauhof sein Lager. Der Rat stimmte einem gleichwertigen Neubau auf dem Bauhofgelände zu. Den Auftrag für die Halle erhält die Firma Wolf, Osterhofen (ca. 48 000 Euro). Die Bodenplatte errichtet die Firma Schube Bau, Gerabronn (ca. 20 000 Euro).

Im Gewann „Lerchenberg“ in Oberschefflenz wird ein Randgrundstück in die Abrundungssatzung der Gemeinde aufgenommen und somit für eine Bebauung frei gemacht. Zugestimmt wurde einer Vorvereinbarung über private Erneuerungsmaßnahmen, die dem Eigentümer noch vor einer eventuellen Förderzusage (Landessanierungsprogramm „Ortsmitte Mittelschefflenz“) erlaubt, mit der Gebäudesanierung zu beginnen.

Schefflenz ist an der Odenwald Netzgesellschaft (ONG) beteiligt. Bürgermeister Rainer Houck vertritt die Gemeinde in der Gesellschafterversammlung. Darauf vorbereitend berichtete er im Rat über Geschäftsentwicklung und Gewinnverwendung der ONG für 2013. Auf Nachfrage gab er bekannt, dass der Wechsel in das eigene Netz sich bewährt habe, weil sich die Erwartungen strukturell bestätigt hätten. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet.

Die Beteiligungen der Gemeinde wurden zur Kenntnis, Zuwendungen angenommen. Bekannt gegeben wurde die kurzfristig anberaumte Einweihung des Jugendraums bei der Kindertagesstätte „Gernegroß“ am kommenden Samstag um 17 Uhr. Die Schefflenztalschule nimmt mit einem Schulprojekt am Wettbewerb „SpardaImpuls 2014“ teil und ist auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Am 24. November findet um 19 Uhr im Rathaus Schefflenz die Gründungsversammlung des Augusta-Bender-Vereins statt, der die Schriften der in Schefflenz geborenen Schriftstellerin digitalisieren will.