Gemeinde Schefflenz

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Gemeinderat Archiv

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 27.01.2014

Nur Feuerwehr –
oder doch noch mehr?
 
Sie ist ein wenig in die Jahre gekommen, die alte Dreschhalle in Oberschefflenz: Bei Regen findet das Wasser entlang der schadhaften Dachrinne an vielen Punkten einen Weg vor das Scheunentor, der so nicht vorgesehen ist. Doch das Gebäude, welches momentan als Lager genutzt wird, könnte noch in diesem Jahr abgebrochen werden – ein Feuerwehrgerätehaus soll dort gebaut werden. Was genau dort zu welchem Preis untergebracht werden soll, darüber debattierte der Schefflenzer Gemeinderat am Montag ausführlich.
400 000 Euro – so viel könnte das neue Feuerwehrgerätehaus nach den Planungen des Architekten Thomas Müller aus Aglasterhausen kosten. Dieser stellte den Entwurf den Gemeinderäten vor. Er sieht eine 18 Meter lange Stahlhalle vor, die aus drei Feldern bestehen soll. Zwei Felder sind für zwei Fahrzeuge vorgesehen. Auch wenn die Abteilungswehr Oberschefflenz zurzeit nur über ein Fahrzeug verfügt, sei laut Bürgermeister Rainer Houck ein weiterer Stellplatz sinnvoll. Darüber hinaus soll die Halle natürlich einen Umkleide-, einen Sozialraum und einen Waschbereich beinhalten. Die WCs sollen über einen weiteren Eingang erreichbar sein, so dass sie bei Festen auch von Gästen mitbenutzt werden können. Darüber hinaus ist noch ein Lagerraum für die „Eigenheimer und Gartenfreunde im Deutschen Siedlerbund“ vorgesehen – diese nutzen die Dreschhalle zusammen mit dem Bauhof zum jetzigen Zeitpunkt als Lager. In Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr Schefflenz sind, so Houck, diese Pläne  entstanden. Der Gemeinderat fühlt sich bei den Planungen allerdings nicht ausreichend eingebunden – das erklärten mehrere Räte im Verlauf der jüngsten Sitzung. Ausgangspunkt dieser Kritik war die Diskussion, ob der Neubau noch zu weiteren Zwecken genutzt werden könnte. Gemeinderätin Stefanie Meixner bemängelte, dass von einem zunächst eingeplanten  Gemeindearchiv in den Plänen nichts mehr zu finden sei. Auch einen Jugendraum hätte sie sich dort vorstellen können,
erklärte sie auf Nachfrage der RNZ.
Das Schefflenzer Archiv befindet sich momentan als Zwischenunterbringung in der Kindergartenwohnung. „An diesem Standort ist es aber nicht nutzbar“, erklärt Houck auf Anfrage. Aus Kostengründen sei damals ein Platz im neuen Rathaus nicht realisiert worden. Und im alten Rathaus in Unterschefflenz möchte Houck keine Akten unterbringen: „Da  muss Leben rein“. Nach momentanem Stand der Dinge soll für das Archiv aber ein alternativer  Platz gefunden werden, berichtet der Bürgermeister. Vor diesem Hintergrund schätzt Houck, dass es im neuen Feuerwehrgerätehaus keine Mehrfachnutzung geben wird. Denn weiterer Platz würde für höhere Kosten sorgen: Architekt   Müller nannte 60 000 Euro für einen weiteren Hallenteil à sechs Meter. Für eine bessere Kommunikation zwischen  Verwaltung und Gemeinderäten regte Gemeinderat Michael Böhm die Bildung eines Bauausschusses an. „Der Technische Ausschuss hätte auch beteiligt werden können“, merkte Ratskollege Gero Wohlmann an, dem die Transparenz bei den  Planungen für das Feuerwehrgerätehaus „völlig gefehlt“ hat. Bürgermeister Houck gab daraufhin zu, dass versäumt worden sei, „Transparenz im Gremium zu schaffen“. Man sei sich einig gewesen, das Bauvorhaben noch einmal zu diskutieren,   bemerkte Gemeinderat Peter Eifler. Und genau das soll nun auch passieren: In einer Klausursitzung am kommenden  Wochenende werden die Planungen zur Feuerwehrgerätehalle noch einmal ausführlich besprochen werden. Anhand dieser
Ergebnisse werden Fördermittel beantragt: 96 000 Euro erwartet die Gemeinde aus Mitteln des Landes sowie des Kreises.
Mit den Bauarbeiten können laut Houck frühestens im August dieses Jahres begonnen werden, denn dann wird mit der Bekanntgabe der Fördergelder gerechnet. „Sensibel“ will man laut Houck auch mit den Nistplätzen für zahlreiche Vögel umgehen, die sich an der alten Dreschhalle befinden. Am Neubau würden diese soweit machbar wieder ermöglicht. Was dort nicht möglich sein sollte, könne an umliegenden Scheunen eingerichtet werden; die Gespräche mit den Besitzern würden bereits geführt.