Seite drucken
Gemeinde Schefflenz (Druckversion)

Gemeinderat Archiv

Edeka-Neubau bewegt die Gemüter - Schefflenzer Gemeinderat brachte wichtige Dinge auf den Weg

      
Schefflenz. Kaum ist der neue Schefflenzer  Gemeinderat im Amt, werden die 14 Räte, darunter sieben „Neulinge“, schon voll gefordert. Die Zeit drängt. Vor der Sommerpause galt es noch, einige Dinge auf den Weg zu bringen. Dass die Tagesordnung eine gewisse Brisanz aufwies, zeigte die große Besucherschar Schefflenzer Bürger. Neben den Wahlen für die Besetzung der Ausschüsse und der Bürgermeisterstellvertreter wurden besonders die Beschlüsse zur Unterbringung von Flüchtlingen sowie zum geplanten Neubau eines Edeka-Marktes mit Spannung erwartet. Der Beschluss zur Unterbringung von Flüchtlingen fiel nach einer Änderung der
Beschlussvorlage einstimmig. Statt „der Bereitstellung des Grundstücks“ heißt es nun es weiter gefasst „der Bereitstellung eines oder mehrerer Grundstücke“. Ursprünglich hatte man sich auf ein Grundstück am Ende des Wiesenweges festlegen wollen, auf dem früher schon einmal „Hollandhäuschen“, so Ratsmitglied Georg Fischer,
zur Unterbringung von Asylbewerbern standen und somit die Anschlüsse für Wohneinheiten bereits vorhanden wären. Manfred Schärpf, Fachdienstleiter Ordnung und Verkehr vom Landratsamt, der das Projekt vorstellte,  sprach von acht Wohncontainern, in denen insgesamt bis zu 40 Menschen untergebracht werden könnten, vorzugsweise Familien. Der mehrheitliche Wunsch der Räte war es jedoch, zunächst mit den Anwohnern des ins Auge gefassten Grundstücks zu reden. Bürgermeister Rainer Houck und auch einige Ratsmitglieder zeigten Verständnis für die Nöte des Kreises, forderten aber diesbezüglich eine gute Betreuung, was beispielsweise die
Sprachförderung angehe. Tagesordnungspunkt neun warf bereits vor Beginn der öffentlichen Sitzung seine Schatten voraus. Ute Emig-Lange, zusammen mit ihrer Schwester Eigentümerin von Grundstück und Gebäude
des bestehenden Edeka-Marktes in Mittelschefflenz, hatte den Besuchern ein Flugblatt in die Hand gedrückt, auf dem sie für Erhalt und Ausbau des bestehenden Marktes im Kochgrabenring plädiert. Sie war erst im Frühjahr über die Rhein-Neckar-Zeitung auf die Vorgänge aufmerksam geworden und sieht sich von der Entwicklung förmlich überrollt. Das Grundstück an der Talstraße, wo stattdessen ein Neubau errichtet werden soll, ist bis jetzt noch grüne Wiese. Der Gemeinderat hat nach Vorstellung der Neubaupläne der Investoren in nicht öffentlicher
Sitzung die Verwaltung beauftragt, die weitere Umsetzung des Perspektivprojekts in der Talstraße zu verfolgen. Für Bürgermeister Houck geht es nach eigenem Bekunden darum, für die nächsten 15 bis 20 Jahre die dauerhafte Nahversorgung der Bevölkerung mit einem „Lebensmittelvollversorger“ und nicht mit einem  Discounter zu sichern. Das Grundstück in der Talstraße biete sowohl Investoren als auch Betreibern die besten Potenziale. Nach mehrheitlicher Ablehnung des Antrags von Georg Fischer auf Vertagung in der Sache Edeka-Markt stellte sich der Gemeinderat mit zehn Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung hinter den Beschlussvorschlag der Verwaltung. Die Zustimmung des Rates macht den Weg für eine Weiterverfolgung des Vorhabens frei und beauftragt die Vertreter in der Verbandsversammlung nun mit der Fassung eines Aufstellungsbeschlusses zur Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich des Grundstücks in der Talstraße.
Die Frage der Flüchtlingsunterbringung sowie der Edeka-Markt bewegten erwartungsgemäß auch die zahlreich
versammelte Schefflenzer Bürgerschaft, die gleich am Anfang zu Wort kam. Einige waren vehement gegen „das weitere Zubetonieren von landwirtschaftlich genutzter Fläche“.DieWiese,umdie es geht, ist 8500 Quadratmeter groß, wie Houck später ausführte. Darauf sollen Verkaufsflächen im Umfang von 1200 Quadratmetern errichtet werden. Einige Bürger vermissten in der Vergangenheit einen Sachstandsbericht zum Projekt im Schefflenzer Boten und monierten, dass es in Zukunft dann in einem Gewerbegebiet ohne Not leer stehende Bauruinen
gäbe. Andere bemängelten, dass Punkte in nicht öffentlicher Sitzung behandelt worden seien, die früher öffentlich behandelt worden wären.

Hier geht es derzeit zu Edeka.
Hier geht es derzeit zu Edeka.
Auf dieser Wiese soll der neue Markt entstehen.
Auf dieser Wiese soll der neue Markt entstehen.
http://www.schefflenz.de//de/rathaus-gemeinderat/gemeinderat/gemeinderat-archiv