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Gemeinde Schefflenz (Druckversion)

Gemeinde Aktuell

Digitale Werkausgabe zu Augusta Bender vollständig

Durch die dritte CD können nun auch die wichtigsten Archivtexte von Augusta Bender (1846-1924) nachgelesen werden. Aus dem Generallandesarchiv in Karlsruhe, dem Stadtarchiv in Mosbach und dem Handschriftenarchiv der Badischen Landesbibliothek wurden bislang kaum zugängliche Texte digitalisiert. Die Übertragung der Handschriften besorgten K.W. Beichert, Nikolaus Gatter und Georg Fischer. Während die erste CD Aufsätze, Novellen und Gedichte vorstellt, können auf der zweiten CD die Romane und die Autobiografie der Schriftstellerin digital gelesen werden. Nun ermöglicht die dritte CD die Volksliedersammlung mitsamt ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte nachzuvollziehen. Dazu wurden im Volkslieder-Archiv Wien der Schriftverkehr zwischen Augusta Bender und Prof. Josef Pommer untersucht. So entstanden 200 Seiten Text und 100 Seiten Originalscans. Die nächste Datei der CD bietet auf 370 Seiten Erzählungen, Kulturbilder und journalistische Texte von Augusta Bender. Nachgelesen werden kann z.B. wie es einem deutschen Mädchen in Amerika vor 130 Jahren erging oder was in der Seckacher „Essigklinge“ geschah. Auf S. 309 wird die Urkunde wiedergegeben, in der geschrieben steht, dass „Obimschevelentze, 1367, Jan. 18“ die Stadtrechte zugesprochen worden waren. Weil jedoch keine „graben, muren, porten und thoren“ gebaut wurden, blieben statt der vorgesehenen „gerichte, hoe und nidir, (sowie) wochenmerke“ bis heute nur der Kilians- und Johannistagmarkt. Im Abschnitt Aufsätze kann zu Arbeitsverhältnisse am Telegrafenamt von 1866, über die Frauenfrage in den USA und Deutschland um 1883 sowie zu innenpolitischen Zuständen in den USA von 1897 gelesen werden – womit sich einige Parallelen zu heute ergeben. Markant heißt es z.B. auf S. 329: „Ob mein persönlicher Kaufpreis, wie auf Java, nur halb so groß wie der eines Mannes ist, oder ob ich, wie in Deutschland, meine Arbeit nur halb so gut, wie ein Mann verwerten kann, und in den meisten Fällen gar nicht, entspringt den gleichen barbarischen Grundanschauungen. Überall, wo der Charakter des Mannes ein vorzüglich kriegerischer ist, wo Macht vor Recht geht, nimmt das Weib, das keine Keule und keine Muskete tragen kann, eine untergeordnete, ja sklavenhafte Stellung ein.“ Foto: anlage Nach 100 Seiten mit (übersetzten) englischen Texten stellt Fischer die Erwachsenenbildnerin vor: als Vermittlerin zwischen den Kulturen der alten und neuen Welt, sowie zwischen Stadt und Land sowie zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist Augusta Bender eine hervorragende Persönlichkeit. Im künftigen Literatur-Museum (geplante Eröffnung im nächsten Jahr) sollen ihre „Anregungen zum Nachdenken“ in regelmäßigen kulturellen Veranstaltungen aufgegriffen werden. Die CD kann für 10 Euro erworben werden über Literatur-Museum c/o Fischer, Tel.: 06293-79231.

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