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Gemeinde Schefflenz (Druckversion)

Gemeinde Aktuell

Rebhuhnschutz Schefflenztal

Informationsabend zur finanziellen Förderung für die landwirtschaftliche Flur im kommenden Jahr
Termin: Donnerstag, 12. Januar 2023
Zeit: 19.30 Uhr
Treffpunkt: Café Blue in Billigheim-Allfeld, Bernbrunner Straße 30, 74842 Billigheim
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie kann das Überleben des Rebhuhns in der landwirtschaftlichen Flur gesichert werden? Welchen Beitrag kann die Landwirtschaft leisten und welche finanziellen Fördermöglichkeiten gibt es? Am Donnerstag, 12. Januar 2023 um 19.30 Uhr können Landwirtinnen und Landwirte sich über die konkreten finanziellen Fördermittel für einen besseren Rebhuhnschutz auf den landwirtschaftlichen Flächen in den kommenden Jahren informieren. Im Rahmen des Informationsabends im Café Blue in Billigheim-Allfeld berichten die Landwirtschaftsbehörde des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis und das Naturschutzreferat am Regierungspräsidium Karlsruhe darüber, welche Lebensräume das Rebhuhn im Jahreslauf für das Überleben und eine erfolgreiche Brut benötigt und wie auf landwirtschaftlichen Flächen aktiv der Rebhuhnschutz unterstützt werden kann. Hierzu wurde aus den aktuellen Förderprogrammen eine übersichtliche Zusammenstellung erarbeitet, anhand derer die Landwirtinnen und Landwirten die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten für ihre Flächen ermitteln können.
Das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) sowie die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) bieten unterschiedliche Möglichkeiten eine
vielfältige, offene Feldflur mit extensiv genutzten Äckern, blütenreichen Wiesen, mehrjährigen Brachen und hochstehenden Grassäumen zu fördern. Beim Informationsabend berät das Expertenteam, auf welchen Flächen welche Aktivitäten sinnvoll sind. Hier spielt vor allem die aktuelle Verbreitung der Rebhühner in den Kernzonen eine wichtige Rolle. Im Austausch miteinander werden exemplarisch Aktivitäten besprochen und offene Fragen zu den Förderinstrumenten geklärt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit weitere Beratungsgespräche mit den Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachbehörden im Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis zu vereinbaren und Unterstützung für die Beantragung der Fördermittel einzuholen.
Neben den Vertreterinnen und Vertretern der Fachbehörden sind weitere Akteure der Initiative Rebhuhnschutz Schefflenztal mit dabei: die Vertreter des Bauernverbandes und des Landschaftserhaltungsverbands, Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU), der Ornithologischen Gesellschaft und des Hegerings Schefflenztal.
Weitere Informationen sind auf der Projektseite „Rebhuhnschutz Schefflenztal“ zu finden. Direkte Links: https://kurzelinks.de/jt50, http://rebhuhn-schefflenztal.de/
Für die Veranstaltung gelten die Bestimmungen der am Veranstaltungstag aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg.
 
Hintergrundinformationen zum „Rebhuhnschutz Schefflenztal“
Das Rebhuhn ist in Baden-Württemberg wie auch andernorts vom Aussterben bedroht. Rund um Schefflenz, Billigheim und Elztal, im südlichen Neckar-Odenwald-Kreis, befindet sich derzeit das bedeutendste Restvorkommen im gesamten Regierungsbezirk. Das 100 Quadratkilometer große Projektgebiet „Rebhuhnschutz Schefflenztal“ zwischen Schefflenz, Billigheim, Mosbach, Elztal und Seckach umfasst das bedeutendste noch verbliebene Verbreitungsgebiet des Rebhuhns im gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe. In dieser Initiative engagieren sich seit Sommer 2021 lokale Akteure unter der Leitung des Naturschutzreferats am Regierungspräsidium Karlsruhe. Vertreterinnen und Vertreter der NABU-Gruppen Mosbach und Seckach-Schefflenztal, der Ornithologischen Gesellschaft Baden-Württemberg, des Hegerings Schefflenztal, des Landschaftserhaltungsverbandes Neckar-Odenwald-Kreis sowie des Bauernverbandes arbeiten gemeinsam mit den Gemeinden Schefflenz, Billigheim, Elztal, Seckach und der Stadt Mosbach sowie den Naturschutz-, Landwirtschafts- und Jagdbehörden des Landratsamtes zusammen.
Gemeinsames Ziel der Initiative „Rebhuhnschutz Schefflenztal“ ist ein stabiler Rebhuhnbestand in der Region um die Wiederbesiedlung weiterer Fluren zu ermöglichen. Dafür muss der Lebensraum für das Rebhuhn verbessert werden: extensiv genutzte Äcker, blütenreiche Wiesen, mehrjährigen Brachen, hochstehende Grassäume und einzelnen dichten Hecken können durch gezielte Landschaftspflege und veränderte Bewirtschaftung umgesetzt werden. Vor allem Landwirtinnen und Landwirte, aber auch Kommunen können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Und auch Spaziergängerinnen und Spaziergänger können durch ihr Verhalten Rebhühner schützen, indem sie Hunde an der Leine führen und die befestigten Wege im Gebiet während der Brutsaison nicht verlassen.
Hintergrundinformationen „Das Rebhuhn in unserer Landschaft“
Auf den ersten Blick wirkt das Rebhuhn ein bisschen pummelig, Hals, Schwanz und Beine sind deutlich kürzer als bei unseren Haushühnern. Dennoch kann das
Rebhuhn, wenn es drauf ankommt, ganz flott rennen. Die meiste Zeit hält es sich am Boden auf, wo es dank seiner rotbraun gemusterten Oberseite perfekt getarnt ist. Bei Gefahr drückt es sich flach auf die Erde, nur im Notfall fliegt es mit lautem Flügelgeräusch eine kurze Strecke. Das Nest wird in guter Deckung am
Boden gebaut, es kann mehr als ein Dutzend Eier enthalten. Auch nach der Brutzeit hält die Familie zusammen, der Jäger spricht bei solchen Verbänden von einer „Kette“. Im Winter schließen sich mehrere Familien oft zu einem „Volk“ zusammen.
Ursprünglich war das Rebhuhn ein Steppenvogel. Als Kulturfolger ist es erst mit der Entwicklung der Landwirtschaft bei uns heimisch geworden. Heute kann man
es als Charaktervogel der Feldflur bezeichnen. Darüber hinaus war es als Jagdbeute beliebt und wurde daher zahlreich ausgesetzt. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Art so häufig, dass Rebhühner als „Arme-Leute-Essen“ galten. Heute kann man sie nur noch selten beobachten, weil der Bestand dramatisch abgenommen hat. Obwohl das Rebhuhn intensiv bejagt wurde, ist sein Rückgang vor allem auf die verschlechterten Lebensbedingungen zurückzuführen. Rebhühner brauchen ein kleinflächiges Mosaik aus offenen, grasreichen Flächen mit guten Versteckmöglichkeiten wie Feldraine oder Hecken und einem ausreichenden Nahrungsangebot (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/rebhuhn).

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