Gemeinde Schefflenz

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Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 16.01.2017

Schefflenz rüstet auf LED-Leuchten um

Aus dem Schefflenzer Gemeinderat: 387 000 Euro werden in die Umstellung der Laternen investiert – Neue Struktur beim Winterdienst
Von Stephanie Kern, Rhein-Neckar-Zeitung

Schefflenz. Ein großes Projekt geht die Gemeinde Schefflenz in den kommenden beiden Jahren in zwei Teilschritten an: In allen vier Ortsteilen sollen die Straßenlaternen auf LED-Technik umgestellt werden. Dafür gibt es Fördermittel vom Bund, zusätzlich zu dieser Unterstützung will die Gemeinde 333 430 Euro in die Umrüstung investieren.

Manfred Härter vom Büro „Elektrotechnischer Service“ (Schwaigern) stellte erste Schritte, die Bestandsaufnahme und das Konzept vor. „Wir erhoffen uns erhebliche Einsparungen“, schickte Bürgermeister Rainer Houck den Ausführungen des Experten voraus. Die sollen laut Härter 70 Prozent betragen. In zwei Schritten soll die Umrüstung erfolgen. 2017 sollen die Leuchten in Oberschefflenz und Kleineicholzheim erneuert werden, 2018 dann die in Unter- und Mittelschefflenz.

In Schefflenz gebe es eine große Auswahl an Leuchten, zum Beispiel auch noch welche mit Quecksilberdampflampen. „Die dürfen wir gar nicht mehr nutzen“, so Härter. Oder auch die zu gestalterischen Zwecken eingesetzten Bega-Bogenleuchten. Von den 749 Leuchten im Gemeindegebiet sind 231 Bogenleuchten. Deren Umrüstung ist doppelt so teuer wie der Ersatz der Bogen durch gerade Masten und technische LED-Leuchten. 92 800 Euro Mehrkosten könnte sich die Gemeinde also sparen, wenn sie auf die „schöneren“ Bogenleuchten verzichtet.
Im Rahmen der Bestandsaufnahme hat Härter auch Leuchten und Masten entdeckt, deren Reparatur keinen Aufschub duldet. Etwa einen Stahlmast, der komplett verrostet ist. Oder Holzmasten, die nach etwas mehr als 50 Jahren ausgedient haben. „Diese Unterhaltsmaßnahmen sind aber von dem großen Projekt losgelöst zu sehen“, erklärte Houck.

Härter hatte auch ausgerechnet, was sich die Gemeinde spart, wenn sie umrüstet. Der Experte geht von 10 932 Euro Einsparung bei den Energiekosten aus, bei der Wartung sind es seinen Berechnungen zufolge 4980 Euro. „Die Amortisationszeit beträgt knapp sieben Jahre“, so Härter. „Auf lange Sicht gesehen senken Sie Ihre Energiekosten“, so Härter, der die Gründe für LED nochmals zusammenfasste: „Energieeinsparung, Kosteneinsparung, Verminderung des CO2-Ausstoßes, weißes Licht und eine Senkung der Wartungskosten.“ Das weiße Licht sorge zudem für weniger Lichtverschmutzung. „Das Licht kommt nur dahin, wo es hingehört.“

Friederike Werling stellte noch die Frage nach dem Design. Härter sagte dazu: „In einer Bewertungsmatrix machen das Design und die Optik des Lichts 20 Punkte aus.“ Zum Vergleich: Der Preis hat 35 Punkte. „Das heißt, nicht das Billigste wird genommen, sondern das, was Ihnen auch gefällt.“ Dem Vorhaben stimmten die Räte geschlossen zu. Nun muss der Förderantrag für den ersten Teil der Maßnahme gestellt werden, noch in diesem Jahr wird dann mit der Umrüstung in Oberschefflenz und Kleineicholzheim begonnen.

Auch der Winterdienst war Thema in der Sitzung. Nachdem bereits zu Beginn eine Frage zur Situation am Unteren Schafackerweg gestellt wurde, erläuterten Houck und Bauhofleiter Otto Sommer, wie der Winterdienst neu organisiert wurde. „Es wurden mit Roland Feil neue Routen abgesprochen“, sagte Houck. Diese orientieren sich einerseits an einer Prioritätenliste, andererseits an einer sinnvollen Runde. Für die zwei eingesetzten Fahrzeuge des Lohnunternehmers gebe es nun auch Routenpläne, die die Fahrer mit Uhrzeit oder Anmerkungen ausfüllen müssen. „Um Nachvollziehbarkeit zu schaffen“, wie Rainer Houck erklärte.
Zuerst werden nun die Kreisstraßen, Bundesstraßen und Gemeindeverbindungsstraßen geräumt, in Kategorie 2 fallen Ortsverbindungsstraßen, in der Kategorie 3 sind Steilstrecken, Straßen rund um Arztpraxen und das Gewerbegebiet. In Kategorie 4 fallen dann die restlichen Ortsstraßen. Der Untere Schafackerweg falle in Priorität 3 und sei am betreffenden Tag zweimal geräumt worden. Dem widersprach der Anwohner: „Es wurde erst nachmittags geräumt, da hätte kein Rettungswagen hochfahren können. Wir mussten sogar Autos hochschieben.“ Man müsse aber auch Vertrauen zum Unternehmer haben, der den Winterdienst übernimmt. „Ich kann nicht alle Routen nachfahren“, sagte Sommer noch. Die Aktualisierung von Struktur und Überwachung habe man auch unternommen, um Rechtssicherheit zu schaffen, betonte Houck abschließend.