Gemeinde Schefflenz

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Gemeinde Archiv

Ortsbereisung in Kleineicholzheim im Jahr 1865


Das Bezirksamt Adelsheim überprüfte bei seiner Inspektionsreise im Jahr 1865 auch, ob die bei früheren Ortsbereisungen monierten Mängel in der Zwischenzeit abgestellt wurden. Der entsprechende Text vom 26. Mai lautet:
„Die Correction der Eberbach [wie im hiesigen Dialekt üblich, wird auch hier das Wort „Bach“ mit einem weiblichen Artikel verbunden] ist geschehen, indem das alte Bachbett geschlossen ist und das neue Bett das Wasser gut abfließen lässt. Dagegen ist der Feldweg in der Eberbach [auch Gewannname] abermals ausgefahren, der Baumschulzaun immer noch nicht vollständig hergestellt und immer noch das alte Pflaster um den Gemeindebrunnen vorhanden. Auch ist einer der Brunnentröge beschädigt. Der Gemeinderath wird benachrichtigt, dass der Feldweg in der Eberbach demnach wieder ausgebessert werden muss, auch kann in der Baumschule keine Ordnung und Pünktlichkeit eingehalten werden, wenn dieselbe nicht vollständig mit einem gut verschlossenen Zaun umgeben ist. Auf dessen Herstellung muss deshalb bestanden werden, ebenso auf Herstellung eines neuen guten Pflasters um den Gemeindebrunnen, in welcher Beziehung der Gemeinderath die nöthige Einleitung mit Taglöhnern und Pflästerern in Bälde zu treffen und das Ergebnis anher zu berichten hat. Auch ist der beschädigte Brunnentrog alsbald durch Einlegen einer Planke auszubessern, falls dies genügt, andernfalls aber ein neuer Brunnentrog zu bestellen.“
Den Weg in der Eberbach ließ die Gemeinde sofort herstellen, ebenso wurde der Brunnentrog in der vorgeschlagenen Weise repariert. Für die Herrichtung des Zauns um die Baumschule und für die Ausbesserung des Pflasters um den Gemeindebrunnen erbat die Gemeinde Aufschub bis nach der Ernte bzw. bis zum Spätjahr. Ein weiteres Thema der Ortsbereisung war der Wasserablauf beim Gemeindebrunnen. Dazu schrieb die Behörde:
„Der Dohlen, welcher beim Engelwirthshause unter der Straße nach dem Gemeindebrunnen hingeführt ist und seinen Ablauf unmittelbar hinter demselben nach dem Mühlbach hat, ist zugeschlammt. Unter diesem Ablauf und in derselben Richtung befindet sich zum Theil der Zuleitungsdeuchel [ein Deuchel oder Deichel ist eine Wasserleitung durch in der Mitte ausgehöhlte Baumstämme; zu besichtigen in den Schefflenztalsammlungen in Unterschefflenz; deren Herstellung wird jeweils beim Backofenfest demonstriert] zum Gemeindebrunnen, der in Folge des von der Straße öfters über ihn hinlaufenden Wasserablaufs in Bälde verfaulen muss.
Der Gemeinderath erhält die Weisung, diesem Missstand durch einen steinernen Kandel abzuhelfen, der hinter dem Brunnensarge entlang in der Richtung gegen den Mühlbach gelegt wird, wodurch dann die Zuleitungsdeuchel des Gemeindebrunnens immer geschützt wären, dass es geschehen, ist binnen 6 Wochen zu berichten.
Adelsheim, 26. Mai 1865
Kugler“
Der Wasserablauf beim Schafhaus in dem Ort war ein Thema, das beim Bau des Eisenbahnviadukts von der Großherzoglich Bad. Eisenbahnbau Inspektion Mosbach im Juni 1865 in einem Schreiben an die Gemeinde behandelt wurde. Darüber berichten wir demnächst